Beide Lehren vermitteln diese Gesetzmäßigkeit, die
jeder Handlung zu eigen ist, und bezeichnen sie mit mit dem Sanskritwort
„Karma“. Karma bedeutet, dass auf jede Handlung eine
Wirkung folgt, die der Natur der Handlung entspricht. So haben positive
Handlungen Freude und Glück, negative Handlungen hingegen Leid
und Probleme zur Folge. Karma bedeutet also nicht, einem vorbestimmten
Schicksal ausgeliefert zu sein; vielmehr sind wir selbst diejenigen,
die bestimmen wie es uns geht, denn mit unserer Einstellung und
jeder einzelnen Handlung beeinflussen wir unser Karma, schaffen
neues Karma und gestalten somit ständig die Qualität unseres
Lebens.
Der richtige Weg
Dieser Weg besteht darin, durch Meditation, Achtsamkeit und richtiges
Verhalten den eigenen Geist „in den Griff zu bekommen“
, ihn zu „zähmen“. Mit Hilfe von Meditation und
bewusst positivem Verhalten vertiefen wir einerseits Liebe und Mitgefühl
für alle Lebewesen und andererseits die Einsicht in die Natur
der Dinge. Dies führt allmählich zum Abschwächen
der Ich-Zentriertheit, zum tieferen Erkennen der Wirklichkeit und
letztendlich zur Buddhaschaft oder zum „achtgliedrigen Pfad
nach Patanjali“ im Yoga.
Alle Weisheitslehren vermitteln Wege und Grundgedanken um in die
eigene Mitte „zum wahren Ich“ um in die Selbstfindung
zu gelangen.
Meditation und Achtsamkeit sind eine Art Geistestraining, das
uns zu einem gesunden, klaren und frohen Geist und zur Erkenntnis
seiner unbegrenzten Natur verhilft. Wir werden fähig, uns selbst,
unsere Mitmenschen und unsere Umwelt einer tieferen Wirklichkeit
entsprechend zu sehen und uns von den verschiedenen Vorstellungen,
Interpretationen, Wünschen und ärgsten, die eine solche
direkte Wahrnehmung unmöglich machen, zu lösen.
Positives Verhalten, d.h. Handlungen, die mit der Motivation,
anderen und uns selbst Gutes zu tun, gesetzt werden, unterstützen
dabei unsere geistige Entwicklung; sie schaffen ein harmonisches
Leben und die Grundlage für die innere Stärke, die für
die Praxis der Meditation wichtig ist.
Die vier edlen Wahrheiten
1.Das Entfalten der inneren Fähigkeiten
2.Das Entwickeln von Liebe und Mitgefühl
3.Das Erlangen von Geistesruhe und Erkenntnis
4.Selbstverwirklichung (das volle Erreichen des innewohnenden Potentials)
Das Erkennen unserer inneren Zusammenhänge geht mit dem Verständnis
einher, dass man selbst über das Potential der Buddhaschaft
und der Selbstverwirklichung verfügt. In der „Wahrheit
des Aufhörens des Leidens“ und dem „Weg der Wahrheit“
liegt die Bereitschaft zur Eigenverantwortung und die Bereitschaft
seine eigenen Schwächen in Stärken zu verwandeln und dadurch
zum Ziel durch den „Weg des Herzens“ in die Freude zu
gelangen.